offener Brief an die SUISA-Stiftung: siehe ganz am Ende dieser Seite Production:
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Offener
Brief an die Mitglieder der Stiftungskommission für Einzelbeiträge
der SUISA-Stiftung für Musik.
Gesuch Nr. 2007.4911
TRIOMPHE
DU RYTHME, DAKAR 2008 - Künstlerische Leitung: Doudou N'Diaye Rose, Mbaye
Dièye Faye, Pierre Favre, Peter Giger.
Mit Family of Percussion, Ensemble Doudou N'Diaye Rose, Mbaye Dièye
Faye`s Sing Sing, Charlie Antolini, Jojo Mayer, Regina Ribeiro, Cornelia Kaiser,
Pape Ndiaye, Ndeye Gueye, Oumou Sow, Benno Hungerbühler, Pascal Caviezel,
Pascal Kottmann, Pascal (Martin) Bammerlin. Florian Volkmann.
Als Mitglied der SUISA seit 44 Jahren habe ich mir erlaubt, zum ersten Mal (und zum letzten!) der SUISA-Stiftung ein Gesuch für ein Projekt zu stellen. Nicht irgendeine Eingabe, sondern die Bitte um einen Beitrag zu einem Traum-Projekt. Darin sind die bewährtesten Schlagzeuger der Schweiz und des Senegal enthalten; denn Schweizer Schlagzeuger allgemein geniessen Weltgeltung - im Unterschied zu allen andern Instrumentalisten (vielleicht mit Ausnahme der Alphornbläser) - vereint mit der Crème de la Crème der fantastischen Trommler Senegals, den besten Tänzern beider Länder und last not least, hervorragenden Vertretern des Basler Trommelns. Nach meinem Erachten verkörpert das Baslertrommeln den wohl einzigen wirklichen Beitrag der Schweiz zur Weltmusik und ist es bestimmt wert, im Nabel der afrikanischen Trommelkunst vorgestellt zu werden. -
Über ein Jahr habe ich an dem Projekt gearbeitet und die Resonanz bei den Beteiligten und bei Insidern war überwältigend. Voller Hoffnung habe ich den acht grössten Schweizer Stiftungen ein umfangreiches Exposé gesandt und mühevoll ihre jeweiligen Antragsformulare ausgefüllt.
Von Nestlé, UBS und Credit Suisse habe ich fadenscheinige Absagen erhalten. Man weiss ja seit jeher, dass diese "global players" Afrika nur ausnutzen! -
Dass mir jedoch die Mitglieder der Stiftungskommission für Einzelbeitrage der SUISA-Stiftung für Musik keinen Beitrag zugesprochen haben, ist wahrhaftig ein Skandal! In vier Zeilen erhielt ich vor ein paar Tagen eine Standardabsage mit der expliziten Hoffnung auf mein Verständnis und den guten Wünschen auf Erfolg weiterhin!? -
Welch ein Sarkasmus, was für eine Schande! Nicht für die Beteiligten Künstler, sondern für die Mitglieder dieser Stiftung. Sie sind ein würdiges Beispiel für die Ignoranz und Respektlosigkeit gegenüber dem lebendigen Musikschaffen, welches seit Menschengedenken in unserem kulturell unterentwickelten Lande herrschen. Ein Anlass mehr sich zu schämen, Bürger dieses Landes zu sein!
mit kollegialem Gruss, im Oktober 2007
Peter
Giger, Nagara Productions, Via San Gottardo 88, 6648 Minusio